"Nüchtern sein" klappt ja mal wieder hervorragend.

Dieser Post geht an die liebe Patricia, die den gestrigen Abend mit einem wundervollen "Heute bleibe ich nüchtern" einleitete. Ist ja schonmal von Anfang an ein unglaublich schlecht einzuhaltender Vorsatz, wenn man vorhat zu feiern. So kam sie also um halb 7 zu mir und hielt erstmal eine Flasche Sekt in der Hand. Schritt 1. Von dem Öffnen der Flasche möchte ich nunmal gar nicht anfangen. Ich habe Patricia erstmal ausgelacht, wie sie da vor meiner Haustür stand und Angst hatte, dass ihr die Flasche um die Ohren fliegt, wenn sie das Metallding aufdreht. Kaum war die Flasche offen, wurde natürlich getrunken. Und wer hat höflich den ersten Zug genommen? Schwer zu erraten, denn Patricia "trinkt ja nicht". Als wir dann endlich umgezogen und megafett gestylt waren (an dieser Stelle muss ich mal ganz arrogant erwähnen, dass mein Outfit echt megageil war, was aber in der Menge niemand sah und deshlab echt zum heulen ist) war auch die Flasche dann fast leer. Ich mag auch irgendwie gar keinen Sekt, ich hab vielleicht 3 Schlücke gehabt. Schritt 2. Aber trotzdem war das gute Stück leer. Jaja. Patricia lallte auf dem Weg zum Bus schon kräftig und sagte dann noch "Also ich bleibe aber echt nüchtern heute, dann kann ich morgen alle auslachen und sagen, wie betrunken die waren". Genau. Ich hab nur gelacht, das Bild war wirklich zu gut. Der Plan war, dann nur noch Cola zu trinken. Als wir dann in der proppevollen "Disco" ankamen, in der man schon beim Stehen schwitzte und man am liebsten wieder sofort vesrchwinden wollte, wurde mir dann erstmal ein "ich könnt jetzt n Bier vertragen" ins Ohr gebrüllt. "Patricia, wolltest du nicht nüchtern sein?" "Ach quatsch, das passt noch rein." Also so weit so gut. Schlussendlich wurden danach noch 2 Bacardi-Cola gekippt. Cola wars ja schonmal. Aber trotzdem nicht so wie geplant. Das war dann Schritt 3, danach habe ich sie aus den Augen verloren. Sie wollte unbedingt tanzen, aber da ich nicht so scharf drauf bin mir jegliche Körperteile gegen Kopf, Bauch und Rücken rammen zu lassen, bin ich erstmal sitzen geblieben. Hat sich gegen Ende zwar auch geändert, aber vorerst blieb ich an meinem sicheren Platz. Nach gefühlten hundert Stunden in dieser Sauna, kam Patricia dann wieder und hat mich auch auf die Tanzfläche gezogen. Wie ich schon vorausgesehen habe, bekam ich erstmal nen Ellebogen in den Rücken und eine Faust gegen den Kopf. Danke danke. Ich bin echt klein, aber deshlab darf man nicht auf mich drauftreten. Ich habe sofort die Flucht ergriffen, zumal es wirklich widerlich war, wie manche vollgeschwitzen Körper sich an mir vorbeigepresst haben. Zu guter Letzt saß ich dann noch neben einem netten Herrn. Typ Megastreber, wahrscheinlich so 19 und will mit 40 immernoch bei Mama wohnen. Sagte der Mensch doch tatsächlich irgendwas über die Musik (die echt nicht der Knaller war, was aber unter den vorher genannten Umständen auch nicht mehr wirklich relevant war) und tat sich doch tatsächlich Ohrstöpsel in die Ohren. Ich dachte wirklich, dass ich mich verguckt habe. Und dann wurde ich auch noch von dem Muttersöhnchen angeschissen mit sowas wie "Was guckst du denn so komisch, lass mich doch machen".Ließ ich dann auch und bin gegangen. Patricia gings wieder gut, ich war gerädert bis zum geht nicht mehr und bin einfach nur noch raus aus der lauten XXL-Sauna.